Der Vortrag über Zoom am 15.2.2021 war eine sehr inhaltsreiche Veranstaltung und stieß bei unseren Mitgliedern auf großes Interesse. Der Vortragende, Magister Ville Komppa, vermittelte die persönliche wie auch die musikspezifische Entwicklung von Sibelius in seinem Studienjahr in Wien 1890/91 sehr detailliert. Ausgehend vom familiären Hintergrund des späteren großen finnischen Komponisten und seinen ersten Kammermusik-Kompositionen führte er die Zuhörer in das Musik- und Gesellschaftsleben Wien‘s das Sibelius dort erwartete und das er als „juuri minun makuuni“ bezeichnete. Dort machten Konzertaufführungen u.a. von Beethoven’s und Bruckner’s Symphonien tiefen Eindruck auf ihn. Von seinen Kompositionslehrern Fuchs und Goldmark inspirierte ihn eindeutig letzterer und bestärkte ihn, seinen eigenen Stil – das spätere „Sibeliaanista tunnelma“ – weiter zu entwickeln. Das gelang Sibelius bereits im Frühjahr 1891 mit seiner Overtüre Alkusoitto E-duuri. Im Briefverkehr mit seiner damals Verlobten Aino Järnefelt schrieb er, dass ihn ein Spaziergang im Wienerwald zu einem Thema für seine Symphonische Dichtung Kullervo inspirierte.